Kurzbericht Projektkoordinator

Kurzbericht Projektkoordinator

Bei zwei Besuchen in der Projektregion (Dezember 2014 und Februar 2015) in der autonomen Region Kurdistan im Nordirak konnte ich mir ein Bild von der Flüchtlingssituation machen. Viele der Binnenflüchtlinge sind nicht weit von ihrer Heimat entfernt, dennoch wissen sie nicht wann und ob sie wieder in ihre Städte und Dörfer zurückkehren können.

Vor allem als ich einzelne Schicksale wahrgenommen habe, ist die Situation greifbarer für mich geworden. Auf der anderen Seite ist das Ausmaß wiederum nicht vorstellbar, da es sich um so viele Flüchtlinge handelt.

Ein Gespräch mit einer Kinderärztin in einem kargen Raum einer Gesundheitsstation hat mich sehr beschäftigt. Sie hatte ein mehrere Wochen altes Kind auf dem Arm und konnte es nur notdürftig versorgen. Sie sagte dass, wenn sie Antibiotika hat (was nicht der Fall war), sie entscheiden muss welchem Kind sie das Medikament gibt. Wenn man bedenkt das eine schmerzhafte Mittelohrentzündung eigentlich gut zu behandeln wäre wenn nur Medikamente vor Ort sind…

 

Im Winter ist es regnerisch und kühl. In den Bergen kann es durchaus auch richtig kalt werden. Vor allem, wenn man sich die Lebensbedingungen vor Augen führt ist das ausschlaggebend. Zelte oder Rohbauten, zum Teil Betonböden und manchmal auch ein Heizgerät, das ist etwas anderes wie eine gut isolierte Wohnung und eine Heizung die rund um die Uhr funktioniert. Im letzten Winter waren auch nicht alle Flüchtlinge mit ausreichend Brennstoff versorgt.

 

Natürlich stehen die Menschen neben der medizinischen Versorgung auch vor vielen anderen Herausforderungen. Wir haben uns entschieden da anzupacken wo es uns zeitnah und effektiv möglich ist. Deshalb haben wir uns entschieden zusammen mit den Partnerorganisationen diese Medikamentenlieferung durchzuführen.

Die Gesundheitsbehörden vor Ort sind gut aufgestellt und arbeiten hart daran die Situation so gut es geht zu meistern. Wir freuen uns mit ihnen zusammenzuarbeiten und sie bei ihrer herausfordernden Aufgabe  zu unterstützen.

Matthias Rekowski

Stiftung des Deutschen Instituts für Katastrophenmedizin

Koordinator Nordirak

Ansprechpartner

Matthias Rekowski
matthias.rekowski@katastrophenmedizin.org

Falls Sie fragen zum Projekt haben, wenden Sie sich gerne an Herrn Rekowski.

Lesen Sie auch hier den Kurzbericht von seinem Besuch vor Ort im Nordirak.